Geschichte des Spiels - warum spielen Menschen?

Das Spiel ist eine der wichtigsten kulturellen Errungenschaften des Menschen. Schon in den nordischen Sagen tauchen Brettspiele auf, die als tafl (Zabel) bezeichnet wurden. Und auch archäologische Funde belegen, daß die Nordmänner schon seit jeher gespielt haben.

Schon im alten Ägypten spielten die Menschen. Das ägyptische Glücksspiel Senet datiert beispielsweise auf die Zeit um 2.800 v. u. Z. Vom Mühlespiel finden sich bereits 2.600 v.u.Z. Spuren in Irland, Ägypten und China.

Aber warum spielt der Mensch?

Zunächst spielt der Mensch, um zu lernen. Kinder testen, genauso wie Tiere, im Spiel ihre Grenzen aus und erlernen neue Fähigkeiten. Jedem Kind ist die Lust am Spielen angeboren, sie ist die Haupttriebkraft für die frühe Entwicklung des Kindes. Dabei geht es sowohl um soziale Interaktion mit Mitmenschen, das Erlernen und die Anwendung sozialer Strukturen als auch um die Verfeinerung motorischer Fähigkeiten.

Beim Erwachsenen steht hingegen nicht mehr das Lernen, sondern der Zeitvertreib im Vordergrund. Das deutsche Wort "Spiel" kommt vom althochdeutschen "spil", das so viel bedeutete wie "Tanzbewegung". Und das beschreibt den Grund, warum Menschen spielen schon ganz gut: Es ist ein Akt des Vergnügens, der Entspannung und ein Ausdruck der Freude.

Der Mensch spielt, um des Vergnügens willens, um Gemeinschaft zu erleben und seine Zeit auch einmal mit weniger ernsten Dingen zu verbringen. Aber auch religiöse Gründe verbergen sich hinter dem Spiel. So fanden ab dem 9. Jahrhundert die "Leikmót" statt. Das waren nordische Spiele, die am Ende des Sommers und zu Beginn des Winters abgehalten wurden. So berichtet die Hallfreðar Saga davon, daß zur Herbstnacht Gelage und Ballspiele veranstaltet wurden.

Bekannte Skandinavische Spiele

Ein auch in Deutschland sehr bekanntes Spiel, das seinen Ursprung in Skandinavien hat, ist das so genannte Brennball (Bränboll). Dieses skandinavische Spiel ist ein Mannschaftsspiel, dessen Ziel es ist, in den zwei Spielhälften mit jeweils 12 Minuten, die meisten Punkte zu bekommen.

Ein weiteres Spiel, das man in den letzten Jahren vermehrt auch in deutschen Parks erleben kann, ist das so genannte Kubb. Auch dieses nordische Spiel stammt aus Schweden und ist fü zwei Mannschaften gedacht, die aus ein bis sechs Spielern bestehen. Es ist ein Spiel für Draußen, das mit großen hölzernen Spielsteinen am besten im Gras gespielt wird. Der Aufbau des Spieles versinnbildlicht eine Schlacht, in der zwei verfeindete Heere für ihren König kämpfen. Auf einer rechteckigen Spielfläche werden 10 Kubbar (Kanthölzer) aufgestellt und in der Mitte ein König. Beide Mannschaften müssen nun versuchen, die gegnerischen Kubbar mit ihren Wurfhölzern umzuwerfen.

Nordische Spiele

Viele der nordischen Spiele nehmen Bezug auf historische oder mythologische Ereignisse. So ist zum Beispiel Kubb die Nachstellung einer Schlacht bzw. das Aufeinandertreffen zweier Parteien, ebenso wie Schachzabel, Halatafl und Wurfzabel (Backgammon). Ein Spiel mit kriegerischem Hintergrund ist auch Reftafl, das Festungsspiel. Und auch Mühle geht auf die nordische Mythologie zurück.
Menschen spielen also, um zu Lernen und zum Vergnügen und was sie spielen nimmt Bezug auf ihre Geschichte und Mythologie.


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