Halatafl ("Fersenzabel")
Einführung
Spielanleitung
Einführung
In der irischen Ortschaft Ballinderry in der Grafschaft Westmeath hat man das unten abgebildete Spielbrett (Abb.1) bei archäologischen Ausgrabungen gefunden.
Es wird vermutet, daß es sich hierbei um das Halatafl der nordischen Sagen handelt. Die beiden „Griffe“ am Rande, die Kopfartig geschnitzt wurden, weisen darauf hin, daß hier zwei Spieler gegeneinander antraten.
Deutlich erkennt man 7x7 Vertiefungen, die augenscheinlich für das Einstecken von Spielsteinen gedacht sind.
Das altnordische Wort Halatafl setzt sich aus „tafl“ für Zabel (Brettspiel) und „Hala“ für Ferse (vgl. englisch heel oder norwegisch hæl) zusammen und bedeutet somit wörtlich „Fersenzabel“. Mit Ferse bzw.„Hala“ ist eine kleine Ausziehung am Boden der Spielsteine gemeint, um diese in die dafür vorgesehenen Löcher des Spielbrettes zu stecken.
Die Eckfelder und das mittlere Feld sind durch eingeschnitzte Kerben gekennzeichnet.
Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, daß das Brett für eine Spielart des
Hnefatafls, und zwar für das irische Brandubh, genutzt wurde.
Abb.1 Halatafl gefunden in Ballinderry
Eine ähnliche Darstellung ist auf dem Runenstein von Ockelbo (Schweden) zu erkennen (Abb.2).
Auf dem Stein sind zwei Männer an einem Spielbrett dargestellt, das vergleichbare Markierungen in
der Spielbrettmitte und an den Eckfeldern wie das Spielbrett aus Ballinderry aufweist. Hieraus kann man ableiten, daß diese besonderen Felder zum Spielbeginn frei waren.
Der Runenstein von Ockelbo wurde unglücklicherweise durch einen Brand im Jahre 1904 zerstört.
Heutzutage gibt es nur noch Zeichnungen von den Darstellungen auf dem Runenstein.
Abb.2 Ausschnitt aus dem Runenstein von Ockelbo
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Spielanleitung
Das Spielbrett besteht aus 7x7 Vertiefungen. Die beiden gegnerischen Spieler, im folgenden Weiß und Schwarz genannt, besitzen jeweils 22 gleichartige Spielsteine.
Zu Spielbeginn werden die zwei mal 22 Spielsteine wie in Abbildung 3 dargestellt aufgebaut.
Hierbei werden die Eckfelder und das Feld in der Spielbrettmitte frei gelassen.
Abb.3 Grundaufstellung des Halatafls
Die Spielsteine können auf zwei verschiedene Weisen bewegt werden.
Zum einen können sie ein einzelnes Spielfeld vorwärts-waagerecht, senkrecht oder vorwärts-schräg ziehen, aber niemals rückwärts-waagerecht oder rückwärts-schräg.
Zum anderen dürfen sie einen Spielstein überspringen und auf einen freien Spielfeld hinter dem übersprungenen Stein landen. Hierbei können auch mehrere Steine in Folge übersprungenen werden. Beim Springen können die Spielsteine in jede Richtung bewegt werden, sogar rückwärts.
Es darf über jeden Spielstein gesprungen werden, sowohl über eigene als auch über gegnerische Spielsteine. Werden allerdings gegnerische Steine übersprungenen, gelten diese als geschlagen und werden vom Spielfeld entfernt.
Üblicherweise beginnt Weiß das Spiel indem ein Spielstein auf das leere mittlere Feld gezogen wird. Schwarz schlägt diesen Stein durch Überspringen...
Das Spiel gilt für einen Spieler als verloren, wenn er weniger als 5 Spielsteine auf dem Brett übrig hat.
Ein springender Stein kann eine Zwischenlandung auf den Eckfeldern machen, darf dort aber nicht stehen bleiben und muß spätestens im nächsten Zug von dort wegbewegt werden.
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