Der Name dieser Seite, Leikmót, stammt aus dem Altnordischen und bedeutet so viel wie Spieletreffen. Sie befasst sich hauptsächlich mit Spiel- und Sportarten, die sich im nördlichen Abendland während des neunten bis dreizehnten Jahrhunderts allgemeiner Beliebtheit erfreuten.
Die Leikmót wurden üblicherweise im Herbst, genauer gesagt zur Zeit des Haust- oder Vetrnóttablóts abgehalten. Das Haust- oder Vetrnóttablót war eine Art Erntedankfest, an dem das Ende des Sommers und der Beginn des Winters am ersten Vollmond im Oktober gefeiert wurden. (Damals wurde das Jahr nur in die beiden Jahreszeiten Sommer und Winter unterteilt.) Daher rühren auch die Bezeichnungen Vetrnóttablót (Winternacht) oder Haustnótt (Herbstnacht).
Gemäß der Hallfreðar Saga wurden zur Herbstnacht Gelage und Ballspiele, wahrscheinlich das sog. Knátteikr, welches mit dem jetzt noch auf Irland beliebten Hurling verwandt ist, veranstaltet.
Auf Island fand zu der Zeit der Herbstnacht eine Art Heerbann, das sog. Aufgebotsding (Leiðarþing) statt. Dieses Treffen der wehrfähigen Männer Islands wurde wahrscheinlich auch genutzt um sich in Sportarten wie Knátteikr und dem Glíma-Ringen zu messen.
In gewisser Weise bilden die Leikmót das nordische Gegenstück zu den Olympien und Heräen, den Vorläufern der neuzeitlichen Olympischen Spiele im antiken Griechenland.
Darüber hinaus gibt es mit dem Gutnisk femkamp auf Gotland und den schottischen Highland Games bis heute Veranstaltungen im Geiste der Leikmót.
Andererseits sind durch zahlreiche Belege in den Sagas und archaeologischen Funden verschiedenen Brettspiele bekannt, die zumeist einfach als tafl (Zabel) bezeichnet werden. Besonders interessant ist hier das sog. Hnefatafl (Königszabel) ein unausgewogenes Brettspiel, das gut den mythologischen Kampf Wodans und der zwölf Ansengötter um die Ordnung des Weltalls (Ragnar Rǫk) zur Mittwinterzeit (Jól) wiederspiegelt, wie es in der Weissagung der Walawa (Völuspá) beschrieben ist.
In diesem Sinne: