Das Mühlespiel


Das Mühlespiel ist ein ziemlich einfaches und zeitgeschichtlich altes Brettspiel für 2 Spieler. Es gehört zu der Gruppe der Drei-in-eine-Reihe-Spiele. Grundlegendes Ziel ist es also, drei Spielsteine in eine Reihe zu bekommen.

Inhalt:

Geschichte
Spielanleitung
Zwickmühle
Mythologische Entsprechungen

Zur Geschichte des Mühlespiels

Im europäischen Raum ist das Mühlespiel seit der Bronzezeit bekannt. In einem bronzezeitlichen Grab in Cr Bri Chualann/Bray in Wicklow auf Irland, wurde als Grabbeigabe ein Mühlespiel entdeckt.
Das Weiterenn fand man einige Kilometer östlich vom nordrhein-westfälischen Hoexter den sog. Bredenstein. Nach Auskunft der Archäologen stammen die Ritzungen, welche stark an ein Mühlespiel erinnern, mindestens aus der Bronzezeit.
In Deutschland fand man verschiedene Arten des Mühlespiels, wie z.B. die Neunermühle, die Rad- oder Rundmühle, sowie die Dreiermühle bei Ausgrabungen römischer Grenzbefestigungen am Limes. Bei den Römern war es unter den Namen "linea" oder "tabula" bekannt.
Bei den Ausgrabung des Gokstad Schiffes in der Nähe des Sandefjordes in Norwegen fand man in der königlichen Grabkammer ein Spielbrett, welches auf der einen Seite ein Hnefataflspiel mit 13x13 Feldern zeigte und auf der anderen Seite eine Neunermühle, die im altnordischen unter dem Namen "mylna" bekannt war.
Die Bezeichnung "Mühle" der germanischen Sprachen für dieses Spiel wurde von vielen anderen europäischen Sprachen übernommen: Dänisch - "mölle", Schwedisch - "qvarn", Niederländisch: - "molenspel", Isländisch - "mylna", Tschechisch - "mlyn", Russisch - "melnitsa", Hungarisch - "malomsdi", Französich - "jeu de moulin", Italienisch - "mulinello". Auch einigen Teilen Englands ist das Mühlespiel als "Shepherd's mill" bekannt. Der geläufigere englische Name ist allerdings "nine-nens-morris". "Morris" hingegen leitet sich vom lateinischen "merellus" her.
Auch in China ist das Spiel seit etwa 500 v.u.Z. (der Zeit von Konfuzius) unter dem Namen "Luk tsut K'i" oder "Sam K'i" bekannt.


Spielanleitung

Gewöhnlicherweise wird das Mühlespiel auf einem Spielbrett mit 3 ineinander liegenden Rechtecken mit Verbindungen an den Seitenmitten gespielt (Abb.1). Als Spielsteine werden 9 schwarze und 9 weiße runde, flache Holzscheibchen verwendet.

Mühlespielbrett

Abb.1 Rechteckiges Mühlebrett für 9 Spielsteine

Es sind auch Spielarten des Mühlespiels bekannt, bei denen mit 12 Steinen auf einem Spielbrett mit 3 ineinander liegenden Rechtecken mit Verbindungen an den Seitenmitten und zusätzlichen Verbindungen der Ecken gespielt wird (Abb.2).

Mühlespielbrett

Abb.2 Rechteckiges Mühlebrett für 12 Spielsteine

Auch auf einem Spielbrett mit drei ineinanderliegenden Sechsecken, deren Seiten in der Mitte miteinander verbunden sind wird mit zwölf Spielsteinen gespielt (Abb.3).

Mühlespielbrett

Abb.3 Sechseckiges Mühlebrett für 12 Spielsteine


Zunächst setzten die beiden Spieler abwechselnd ihre jeweils 9 oder 12 Steine auf die Ecken und Schnittstellen des Spielbrettes. Der Spieler mit der weißen Spielfarbe beginnt zuerst mit dem Setzen der Steine.
Wenn es schon beim Setzten der Steine einem Spiler möglich ist eine Mühle zu bilden (3 Steine in einer Reihe), darf er einen Spielstein des Gegenspielers vom Spielbrett nehmen.
Nachdem alle Steine gesetzt sind, wird nur noch von Kreuzungsstelle zu Kreugezungsstelle, entlang der Linien, abwechselnd gezogen:
Gelingt es durch Ziehen der Steine eine Reihe von drei Spielsteinen zu bilden, nennt man dies eine Mühle. Nur beim Schließen einer Mühle kann man einen freistehenden gegnerischen Spielstein, einen Spielstein, der nicht an der Bildung einer Mühle beteiligt ist, schlagen. D.h. bei weiteren Spielzügen öffnet man eine Mühle, um sie beim nächsten Zug wieder zu schließen und dadurch dem Gegner einen weiteren Stein abzunehmen. Der Gegner sollte dementsprechend versuchen die Bildung einer Mühle zu verhindern. Schließt ein Spieler beim Ziehen oder Setzen mit einem Stein gleichzeitig zwei Mühlen, so darf er zwei Steine auf einmal schlagen.
Auch wenn der gegnerische Spieler nur noch drei Steine hat, ist es in jeder Stellung verboten, einen Stein aus einer Mühle zu schlagen!
Besitzt ein Spieler nur noch drei Steine, darf er auf jedes beliebige freie Feld springen.
Ein Spieler hat verloren, wenn ihm der drittletzte Stein geschlagen wird und er somit keine Mühle mehr bilden kann, oder wenn er eingeschlossen ist und so keinen Zug mehr ausführen kann.

Die Zwickmühle

Ein Sonderfall stellt die sogenannte Zwickmühle dar. Hier gelingt es einem Spieler zwei Spielsteine in Nachbarschaft zu einer bestehenden Mühle so zu stellen, daß das Öffnen der bestehenden Mühle zugleich eine weitere Mühle schließt.
So kann der Spieler mit jedem Zug einen gegnerischen Stein schlagen.

Mühlespielbrett

Die weißen Spielsteine bilden hier eine so genannte "Zwickmühle", dies bedeutet, daß der Spieler der weißen Spielfarbe jede Runde eine Mühle, entsprechend des roten Pfeiles schließen kann, was es ihm erlaubt in jeder Spielrunde einen Stein des Gegners vom Spielfeld zu nehmen.



Mythologische Entsprechungen

Just as the battle of Ragnarok is represented by the board game of Tafl, the concept of the kozmic world mill, and its nine maids, is illustrated in the board game of Nine Maid's Morris. This game appears throughout Europe, dating from as early as the Bronze Age, whilst its modern, but simplified, descendant is Noughts and Crosses. In Germany, the game was known variously as Muhle, Muhlespiel, Muhlebrettspiel, while in Flemish and Dutch it is called Molenspel, or Negensticken (Nine Sticks). In Scandinavia, the Danes call it Møllespil, the Swedes call it Kvarn or Dubbel-Kvarn, and in Iceland, it is called Mylna or Mylla. In England, aside from dialectical variations on the word mill, the game is sometimes known as The Shepherd's Mill. Other names include Nine Men's Morris, Merels, or simply Nine Holes. The board of Nine Maids is designed as a 24 hole grid, and each player has nine playing pieces. Each player alternately places their pieces on the board until all have been placed. This done, a piece can be moved each turn, without leaping, to any empty adjacent point on a line. The object of play is to form a line of three pieces of the same colour, which is called a mill. When a mill is formed, the miller can remove one of the opponent's pieces, except for those already in a mill. A mill can be formed and broken an unlimited number of times. When a player is reduced to only two pieces, they are the looser. Astrally, the mill appears in the three stars of the Belt of Orion, which symbolises the distaff of Hela. She travels around the sky, seated in the wagon of Ursa Minor, with one hand on the spindle of the nowl, and the other on the three stars of the distaff, weaving the fabric of space-time.


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