Dieses Brettspiel ist auch bekannt als „Fuchs und Hühner” oder „Fuchs im Hühnerhof”, in England heißt es „Fox and Geese” oder „Tods and lambs” , in Schweden ist es als „Räfspel” (Fuchsspiel) und auf Island als „Refskak” bekannt. Sein Altnordischer Name war „Reftafl” (Fuchszabel) oder „Freyrs Tafl”. In der Grettis saga wird es unter der Bezeichnung „Halatafl” erwähnt, wobei allerdings auch ein anderes Spiel unter diesem Namen bekannt war.

Spielanleitung

Das Brettspiel Fuchs und Gänse wird zwischen zwei Spielgegnern, dem jagenden Fuchs (Braun) und den gejagten Gänsen (Weiß) gespielt.
Das Spielbrett zeigt üblicherweise ein aus 20 Kästchen mit 33 Kreuzungen bestehendes Spielfeld, welches wiederum ein großes Kreuz bildet (Abb. 1). Üblicherweise spielt ein Fuchs gegen 13 Gänse.

Abb.1 Ein Fuchs-und-Gänse-Spiel mit 15 Gänsen

Alle Spielsteine ziehen in der gleichen Weise entlang der Markierungslinien des Spielbrettes schrittweise von Kreuzung zu Kreuzung. Der Fuchs hat darüber hinaus die Möglichkeit die Gänse zu fressen bzw. zu schlagen indem er über eine oder mehrere Gänse auf ein in der jeweiligen Geraden dahinterliegendes freies Feld springt. Hierbei ist es dem Fuchs möglich während eines Spielzuges mehrere Gänse in Folge zu überspringen bzw. zu schlagen. Die übersprungenen Gänse werden aus dem Spiel entfernt.
Es wird immer abwechselnd gezogen.
Die weißen Gänse beginnen. Spielziel der Gänse ist es, den Fuchs so weit zu umzingeln, daß es ihm nicht mehr möglich ist einen Zug auszuführen.
Der Fuchs sollte versuchen so viele Gänse zu schlagen, daö er nicht mehr festgesetzt werden kann.
Das Spiel an sich ist sehr unausgeglichen. Wenn man als Gänse-Spieler erst einmal den richtigen Weg gefunden hat den Fuchs festzusetzen, wird man dieses Spiel stets gewinnen.
Zur Ausgewogenheit sollten deswegen immer gepaarte Runden, abwechselnd als Fuchs oder Gänse, gespielt werden.

Spielarten des Fuchs und Gänse Spiels

1)Die Anzahl der Gänse wird auf 15 oder sogar 17 erhöht, dafür ist es den Gänsen untersagt sich rückwärts zu bewegen.
2)Die Anzahl der Gänse wird auf 15 oder sogar 17 erhöht, dafür ist es den Gänsen untersagt entlang der Diagonalen zu ziehen.
3)Die Anzahl der Gänse wird auf 15 oder sogar 17 erhöht, dafür ist es den Gänsen untersagt entlang der Diagonalen zu ziehen und ihnen wird untersagt sich rückwärts zu bewegen

Das Belagerungsspiel oder Festungspiel

Eine Weiterentwicklung des Fuchs-und-Gänse-Spiels ist das sogenannte Belagerungsspiel oder Festungspiel (Island: Beleiringsspil, Schweden: Belägringsspel oder Fästningsspel, Dänemark: Belejringsspel, England: Asalto, Spanien: Asalto, Frankreich: Assaut).
Hier wird ein Arm des Spielkreuzes von einem Rechtsck eingerahmt. Diese neun Spielfelder stellen die Festung dar. In diese Festung werden nach Belieben des Spielers zwei Wächter (Abb. 2) gesetzt. Auf allen anderen Spielfeldern, die nicht Teil der Festung sind, befinden sich die 24 Belagerer des Gegners.

Abb.2 Grundaufstellung des Belagerungsspiels
(Die Ausgansstellung der Wächter kann frei gewählt werden)

Die Spielsteine ziehen, wie die Gänse, entlang aller Markierungslinien des Spielbrettes schrittweise von Kreuzung zu Kreuzung. Die Belagerer dürfen allerdings nur vorwärts Richtung Festung ziehen und niemals zurück.
Die Wächter können die Belagerer durch überspringen Schlagen (wie der Fuchs). Für die Wächter besteht Schlagzwang. Verpasst es ein Wächter zu Schlagen, wenn es ihm möglich ist bzw. war, wird er aus dem Spiel entfernt.

Die Belagerer gewinnen das Spiel, wenn sie entweder alle neun Felder der Festung besetzen können oder wenn sie die beiden Wächter so festsetzen können, daß ihnen kein Zug mehr möglich ist.
Die Wächter gewinnen das Spiel, wenn sie die Belagerer in ihrer Anzahl so weit reduzieren, daß sie nicht mehr gewinnen können.